Dankesworte

Nach beinahe 25 Jahren als Direktor der L.H.G. tritt Reinhard Fuchs mit 31.12.2018 in den wohlverdienten Ruhestand. Im Folgenden nutzt Herr Fuchs die Gelegenheit, ein paar Gedanken an Sie, unsere Mitglieder und Kunden, zu richten.
Liebe Mitglieder,
liebe Landwirte,

seit ich am 1. Juli 1993 in die Dienste der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft getreten bin und seit mir der Verwaltungsrat am 1. Jänner 1995 die Direktion anvertraut hat, sind viele Jahre vergangen. Trotzdem erscheint es mir, als ob es erst gestern gewesen wäre. Das liegt wohl daran, dass es spannende Jahre gewesen sind. Langweilig ist es mir nie geworden, denn immer galt es, Änderungen und Anpassungen vorzunehmen und neue Strategien zu entwickeln, um den Herausforderungen der Zeit wirksam zu begegnen. Dabei war es nicht nur wichtig, den Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden gerecht zu werden, sondern es musste auch immer die gesunde wirtschaftliche Basis des genossenschaftlichen Unternehmens sichergestellt und verbessert werden.

Es war ein Glücksfall für mich und ich bin dankbar dafür, dass mir der Verwaltungsrat der L.H.G., zuerst noch unter der Führung des greisen Präsidenten Marius Günther von Unterrichter, später dann zwanzig Jahre lang unter Hugo Valentin und schließlich unter dem derzeitigen Präsidenten Leo Tiefentaler, immer vollstes Vertrauen schenkte und mir die Möglichkeit gab, viele von meinen Ideen umzusetzen. Noch wichtiger war es, dass ich immer auf die Zusammenarbeit mit den vielen tüchtigen, fähigen und fleißigen Mitarbeitern im Unternehmen, die bereit waren, ihr Bestes für das Wachsen und Gedeihen des Betriebs zu geben, zählen durfte.

Es steht natürlich nicht mir zu, die Entwicklung der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft in den Jahren meiner Geschäftsführung zu beurteilen. Verändert hat sich aber seit meinem Amtsantritt vieles. Die Genossenschaft hat heute fast fünfmal so viele Mitglieder als damals, der Umsatz hat sich seither mehr als verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter ist um über hundert angestiegen. Das in der Bilanz ausgewiesene Reinvermögen der Genossenschaft ist von 11 auf 31 Millionen Euro gewachsen, die Bilanzsumme von 20 auf 64 Millionen. Fast alle Zweigstellen wurden modernisiert und erneuert, viele wurden an neuen Standorten neu errichtet. Fast sechzig Millionen Euro hat die Genossenschaft seit 1995 in ihre betrieblichen Strukturen investiert und auf diese Weise, ihrem genossenschaftlichen Leitbild folgend, sichergestellt, dass alle erwirtschafteten Erträge dem Unternehmen und damit den Mitgliedern erhalten bleiben und zugutekommen. Mit der Ausdehnung des Kundenkreises auf die Freizeitlandwirte und Hobbygärtner wurde ein neues Geschäftsfeld geschaffen, dessen Erträge die traditionellen Sektoren unterstützen und absichern. Auch die Ausdehnung unseres Tätigkeitsfeldes auf die Nachbarprovinz Trient ist erfolgreich gelungen und wir unterhalten dort heute fünf Zweigstellen. Mit unserem Franchisesystem tuttoGIARDINO, betrieben von unserer im Jahre 2007 gegründeten Tochtergesellschaft IFS GmbH, hat die Genossenschaft auch die Grenzen der Region überschritten und ist indirekt in ganz Ober- und Mittelitalien tätig.

Für all das war ich natürlich nur zu einem kleinen Teil verantwortlich. Voraussetzung war, dass der Verwaltungsrat die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen hat und dass alle Mitarbeiter der Genossenschaft, ob am Hauptsitz, in den Zweigstellen oder im Außendienst, mit vollem Einsatz am gleichen Strang gezogen haben. Das Wichtigste aber war vor allem, dass Sie, liebe Mitglieder und Landwirte, der Genossenschaft immer die Treue gehalten und vertraut haben. Dafür darf ich Ihnen an dieser Stelle aufrichtig danken.
Danken will ich Ihnen auch für die vielen Begegnungen und die guten Gespräche, die ich mit so vielen von Ihnen führen durfte. Nicht immer konnte ich Ihre Anliegen wunschgemäß umsetzen und nicht alle Ihre Anfragen konnte ich positiv beantworten. Dafür bitte ich um Ihr Verständnis, habe ich mich doch immer darum bemüht.

Nach so vielen Jahren ist der Abschied in den Ruhestand verständlicherweise auch mit ein bisschen Wehmut verbunden. Ich scheide aber aus dem Unternehmen mit der sicheren Überzeugung, dass diesem, 90 Jahre nach seiner Gründung, noch eine große und erfolgreiche Zukunft bevorsteht. Die gelungene Stabsübergabe an meinen fähigen und bestens vorbereiteten Nachfolger Klaus Gasser, den meine besten Wünsche begleiten, kann als gutes Omen gelten.

Ihr
Reinhard Fuchs


21.12.2018