Es geht auch Bio

Bio-Winzer und Diplomönologe Patrick Uccelli vom Ansitz Dornach bei Salurn schildert seine Art der Landwirtschaft.
Bereits seit einiger Zeit stellt wir in regelmäßigen Abständen Mitglieder unserer Genossenschaft und ihre Betriebe vor. Diesmal führt uns die Rubrik „Mitglieder“ zu einem Ort und einer Familie mit ganz besonderer Ausstrahlung. Wir sprechen von der Familie Patrick und Karoline Uccelli aus Salurn, einer aus tiefster Überzeugung biologisch-dynamisch wirtschaftenden Winzerfamilie.

„Nein, es war kein Kindheitstraum, aber es hat sich glücklicherweise so ergeben“, antwortet Patrick auf die Frage, ob er denn immer schon Landwirt werden wollte. Nach längeren Umwegen kehrte er nach Dornach zurück und übernahm die Leitung des elterlichen Betriebs. Nach dem Besuch der Oberschule für Landwirtschaft in Auer war Patrick für circa 5 Jahre in Innsbruck, wo er ursprünglich vorhatte, zu studieren. Nach einigen Reisen um die halbe Welt ist er irgendwann beim Weinhändler Wein&Co in Linz gelandet, der sein schlummerndes Interesse am Wein wiedererweckte. Daraufhin besuchte Patrick das 3-jährige Studium zu Weinbau und Önologie in Trient und anschließend absolvierte er den Studiengang zum Diplomingenieur für Weinbau und Önologie an der Fachhochschule Geisenheim.

Nach dem Studium ist Patrick im Jahr 2008 in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Die erste Ernte war noch konventionell, aber schon Anfang 2009 hat Patrick den übernommenen Betrieb auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt und die ersten Trauben gekeltert. „Meine Familie hat sich in die Entscheidung zur Umstellung nicht eingemischt, sie hat mich aber immer unterstützt“, sagt Patrick. „Für mich war es naheliegend, diesen Weg einzuschlagen. Auf der einen Seite haben mich die Sicherheitsdatenblätter einzelner Pflanzenschutzmittel abgeschreckt, auf der anderen Seite habe ich auf meinen Reisen und im Studium viele positive Beispiele gesehen, die beweisen, dass diese Anbauweise funktioniert.“

Der Betrieb ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und so umfasst er aktuell circa 7 Hektar Weinflächen. Davon liefert Patrick ungefähr 1/6 an eine Genossenschaft, 3/6 an eine private Kellerei und 2/6 keltert er mittlerweile selber ein. Jährlich produziert und vermarktet er zwischen 15.000 und 20.000 Flaschen seiner Eigenproduktion. Seine Philosophie der naturnahen Produktionsweise zieht Patrick auch im Keller durch, wo er gänzlich auf Reinzuchthefen verzichtet und Schwefel ausschließlich bei der Flaschenabfüllung einsetzt. Im Weinberg geht Patrick konsequent seinen Weg und seit 2013 hat er nur noch pilzwiderstandsfähige Sorten gepflanzt, sodass momentan ungefähr 10% der Betriebsfläche mit sogenannten PIWI-Sorten bepflanzt ist. Zudem baut er bekannte Sorten wie Gewürztraminer, Blau-, Weiss- und Grauburgunder, Chardonnay und Incrocio Manzoni an.

Und welche Rolle spielt dabei die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft? „Unsere Familie ist seit den frühen 80er Jahren Mitglied und Kunde bei der L.H.G. und auch ich beziehe über die Genossenschaft die nötigen Betriebsmittel wie Pflanzenschutzmittel für den biologischen Anbau, Bio-Einsaaten, Arbeitsbekleidung, Anlagenmaterialien, Schmiermittel für die Maschinen, Binde-, Schneide- und sonstige Kleinmaterialien sowie Bio-Futtermittel und Stallzubehör für unsere Schafe, Ziegen und Hühner.“ Patrick hebt hervor: „An der L.H.G. gefällt mir, dass sie auch ganz besondere und schwer erhältliche Produkte führt und zumeist in der Lage ist, mir spezielle Produkte zu beschaffen.“ Seinem kritischen Geist entsprechend ist Patrick aber nicht mit allem einverstanden und fügt lächelnd hinzu: „Was ich nicht gern sehe, ist billiges Werkzeug. Es ist wichtig, dass den Landwirten qualitativ hochwertige Hilfsmittel geboten werden!“

Angemerkt: Wer mehr über Patricks Naturweine erfahren möchte, kann dies unter www.ansitzdornach.it

Die LHG gratuliert Familie Uccelli herzlich zu ihrem erfolgreichen Werdegang und wünscht weiterhin viel Freude bei der Umsetzung ihrer Zielsetzungen!



01.02.2019