Gastbeitrag Bioland - Begrünungen
Die ungleiche Niederschlagsverteilung fällt uns auch im heurigen Jahr wieder deutlich auf.Während es in den ersten vier Monaten des Jahres kaum geregnet hat und eine starke Frühjahrstrockenheit spürbar war, sind seit Mai größere Niederschlagsmengen in kurzem Zeitraum zu verzeichnen.Gezielt eingesetzte Begrünungen können dabei helfen das Wasserspeichervermögen eines Bodens zu erhöhen. Zudem können sie die Regenverdaulichkeit des Bodens durch eine Erhöhung der Infiltrationsleistung bei Starkregenereignissen steigern. Daneben dienen Begrünungen zur Aktivierung des Bodenlebens, der Förderung des Gasaustausches und können, falls standortangepasst eingesät, langfristig den Bodenhumusgehalt erhöhen. Außerdem wird die Artenvielfalt deutlich erhöht und durch die Verbesserung der Lebensbedingungen für Nützlinge wird das ökologische Gleichgewicht im Feld gefördert.
Man unterscheidet zwischen einjährigen und mehrjährigen Einsaaten. Während im Ackerbau oder Gemüsebau üblicherweise einjährige Arten in Stoppel,- Blank- oder Untersaat gesät werden, eignen sich in Dauerkulturen wie Obst- und Weinbau mehrjährige Begrünungen in den Fahrgassen.
Für den Erfolg einer Begrünung ist die Standortanpassung einer Mischung entscheidend. Es gibt eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten an verschiedenen Begrünungsmischungen mit unterschiedlichen Anteilen an blühenden Pflanzenarten oder Kräutern. Für die Entwicklung des Bodenlebens ist es besonders gut, wenn unterschiedliche Wurzelarten durch die Begrünung in den Boden eingebracht werden. Verschiedene Bodenhorizonte werden unterschiedlich durchwurzelt und tiefliegende leichte Bodenverdichtungen können durchbrochen und beseitigt werden.
Der Zeitpunkt für die Aussaat ist im Acker- und Gemüsebau an die Fruchtfolge gebunden. Bei Dauerkulturen ist an zwei Terminen eine Aussaat für die Begrünung möglich: im Frühjahr oder im Herbst. Im Frühjahr keimt bei ausreichend Niederschlag bereits ein Teil der Pflanzen vor dem Eintritt der Sommertrockenheit. In Regionen mit häufigen und langen Trockenperioden im Frühjahr sollte die Aussaat eher im Herbst erfolgen, wenn ausreichend Niederschlag für eine gute Keimung sorgt.
Was die Pflege im ersten Jahr betrifft, so ist hier Sorgfalt geboten, um die Begrünung gut in der Anlage etablieren zu können. Einerseits ist extensives Mulchen wichtig, damit sich die Blühstreifenpflanzen versamen und sich etablieren können. Auf schweren Böden kann beispielsweise ein zu häufiger Schnitt die Gräser fördern und die Kräuter schwächen. Die Schnitt- und Mulchtermine sollten auf das Entwicklungsstadium der Blühstreifenmischung, der Kultur, dem Auftreten von Wirtspflanzen und auf das Nützlingsvorkommen in der Anlage abgestimmt sein.
Insgesamt ist zu betonen, dass die Auswahl der Pflanzenarten für die Begrünung gemeinsam mit der nachfolgenden Pflege entscheidend ist, damit die Vorteile gegenüber den Nachteilen überwiegen.
Bei Fragen zu Einsaaten für Obst-/Weinbau sowie Weide und Grünland steht Ihnen das Beratungsteam von Bioland gern zur Verfügung (+39 0471 196410, info@bioland-suedtirol.it).
Sammelbestellung Saatgut Bioland bis zum 14.07.2023:
- Bio-Feinsämereien
- Bio-Grünland-Saatgut
- Bio-Wintergetreide
Verteilung über LHG-Filialen.
von Maria Pichler
Beratung und Koordination Gemüsebau & Sonderkulturen
Gen. Bioland Südtirol landw. Ges.