Gastbeitrag BRING
Die Übersaat der Dauerwiesen ist eine Möglichkeit, um beschädigte Grasnarben oder Pflanzenbestände zu sanieren. Bei der Übersaat müssen aber einige Aspekte beachtet werden.
Eine Übersaat ist empfehlenswert, wenn die Grasnarbe zum Beispiel durch Maschineneinsatz, Trittschäden beim Weidegang, durch die Wühltätigkeit von Wühlmaus und Maulwurf oder Fraßschäden durch den Gartenlaubkäfer zerstört wurde. Eine Übersaat sollte auch dann in Betracht gezogen werden, wenn im Bestand weniger als 40 % Futtergräser oder weniger als 60 % gute Futterpflanzen vorhanden sind. Vor der Übersaat sollte deshalb bei einer Feldbegehung der bestehende Pflanzenbestand geschätzt, die Bewirtschaftungsintensität beurteilt und das richtige Saatgut ausgewählt werden.
Zudem sollte der Bestand lückig (Handflächengroße Lücken) und nicht zum Beispiel mit Gemeiner Rispe oder Moos verfilzt sein. Gerade beim Einsatz von Übersaatgeräten mit Striegel und Walze besteht die Gefahr einer zusätzlichen Verteilung der Gemeinen Rispe, da mit dem Striegel die Rispen ausgerissen und mit der Walze wieder angedrückt werden.
Im Frühjahr hat man zwar eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, allerdings wird der Keimling durch das rasche Wachstum des Altbestandes beschattet und erstickt. Bei einer Übersaat im Frühjahr ist deshalb ein sogenannter Reinigungsschnitt durchzuführen. Dieser sollte bei einer Bestandshöhe von ca. 15 cm erfolgen. Das gemähte Pflanzenmaterial kann bei geringer Menge (keine „Polster“ bildend) auf dem Feld liegen gelassen werden. Im Frühjahr besteht zusätzlich eine erhöhte Gefahr von Bodenfrösten, welche den Keimling zum Absterben bringen.
Aus diesen Gründen sollte eine Übersaat im Frühjahr nur bei sehr lückigen bzw. stark beschädigten Pflanzenbeständen erfolgen. Der idealste Zeitpunkt für eine Übersaat ist der Spätsommer bzw. Frühherbst (Ende August – Anfang September). In diesem Zeitraum herrscht nämlich eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, die Wachstumskonkurrenz des Altbestandes ist geringer und zudem kann schon der Tau am Morgen den Keimlingen eine ausreichende Feuchtigkeit gewährleisten.
Bei der Auswahl des Saatgutes muss in erster Linie die Anzahl der Nutzungen und weniger die Höhe der Fläche berücksichtigt werden. Als Übersaat können sowohl die Dauerwiesenmischungen (DW) als auch die dafür vorgesehenen Übersaatmischungen (U) sowie beide in Kombination (DW + U) verwendet werden. So kann zum Beispiel bei einer 2-Schnittwiese auch eine Kombination von DW-h und U2 ohne Klee im Verhältnis von 1:1 eingesetzt werden. Bei einer 3-Schnittwiese in eher trockener Lage eignet sich die Kombination DW-t und U2 ohne Klee für die Neu- sowie Übersaat.
Die Ausbringung des Saatgutes kann bei der Übersaat mit verschiedenen Geräten (ca. 5 - 20 kg/ha) oder per Hand erfolgen. Bei der Ausbringung mit Hand muss mit der doppelten Saatgutmenge gerechnet werden. Wichtig ist, dass das Saatgut gleichmäßig in einer Breitsaat verteilt wird. Zur technischen Ausbringung können Übersaatgeräte, Mineraldüngerstreuer oder Kleinsamenstreuer verwendet werden.
Mit einem ausreichenden Bodenschluss wird das Keimverhalten des Saatguts gefördert. Deshalb ist das Walzen eines der wichtigsten Maßnahmen einer Übersaat. Im ebenen Gelände erreicht man sehr gute Erfolge mit sogenannten Profilwalzen (z. B. Cambridge- oder Prismenwalze), während im steilen Gelände die Stachel- oder Noppenräder der Motormäher den gleichen Effekt erzielen.
Bild 1: Lückiger Bestand
Bild 2: Schäden durch Wühlmaus und Maulwurf
Bild 3: Trittschäden
von Thomas Prünster
Beratungsring Berglandwirtschaft BRING
Zudem sollte der Bestand lückig (Handflächengroße Lücken) und nicht zum Beispiel mit Gemeiner Rispe oder Moos verfilzt sein. Gerade beim Einsatz von Übersaatgeräten mit Striegel und Walze besteht die Gefahr einer zusätzlichen Verteilung der Gemeinen Rispe, da mit dem Striegel die Rispen ausgerissen und mit der Walze wieder angedrückt werden.
Zeitpunkt einer Übersaat |
Im Frühjahr hat man zwar eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, allerdings wird der Keimling durch das rasche Wachstum des Altbestandes beschattet und erstickt. Bei einer Übersaat im Frühjahr ist deshalb ein sogenannter Reinigungsschnitt durchzuführen. Dieser sollte bei einer Bestandshöhe von ca. 15 cm erfolgen. Das gemähte Pflanzenmaterial kann bei geringer Menge (keine „Polster“ bildend) auf dem Feld liegen gelassen werden. Im Frühjahr besteht zusätzlich eine erhöhte Gefahr von Bodenfrösten, welche den Keimling zum Absterben bringen.
Aus diesen Gründen sollte eine Übersaat im Frühjahr nur bei sehr lückigen bzw. stark beschädigten Pflanzenbeständen erfolgen. Der idealste Zeitpunkt für eine Übersaat ist der Spätsommer bzw. Frühherbst (Ende August – Anfang September). In diesem Zeitraum herrscht nämlich eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit, die Wachstumskonkurrenz des Altbestandes ist geringer und zudem kann schon der Tau am Morgen den Keimlingen eine ausreichende Feuchtigkeit gewährleisten.
Auswahl und Ausbringung des Saatgutes |
Bei der Auswahl des Saatgutes muss in erster Linie die Anzahl der Nutzungen und weniger die Höhe der Fläche berücksichtigt werden. Als Übersaat können sowohl die Dauerwiesenmischungen (DW) als auch die dafür vorgesehenen Übersaatmischungen (U) sowie beide in Kombination (DW + U) verwendet werden. So kann zum Beispiel bei einer 2-Schnittwiese auch eine Kombination von DW-h und U2 ohne Klee im Verhältnis von 1:1 eingesetzt werden. Bei einer 3-Schnittwiese in eher trockener Lage eignet sich die Kombination DW-t und U2 ohne Klee für die Neu- sowie Übersaat.
Die Ausbringung des Saatgutes kann bei der Übersaat mit verschiedenen Geräten (ca. 5 - 20 kg/ha) oder per Hand erfolgen. Bei der Ausbringung mit Hand muss mit der doppelten Saatgutmenge gerechnet werden. Wichtig ist, dass das Saatgut gleichmäßig in einer Breitsaat verteilt wird. Zur technischen Ausbringung können Übersaatgeräte, Mineraldüngerstreuer oder Kleinsamenstreuer verwendet werden.
Bodenschluss des Saatgutes |
Mit einem ausreichenden Bodenschluss wird das Keimverhalten des Saatguts gefördert. Deshalb ist das Walzen eines der wichtigsten Maßnahmen einer Übersaat. Im ebenen Gelände erreicht man sehr gute Erfolge mit sogenannten Profilwalzen (z. B. Cambridge- oder Prismenwalze), während im steilen Gelände die Stachel- oder Noppenräder der Motormäher den gleichen Effekt erzielen.
Bild 1: Lückiger Bestand
Bild 2: Schäden durch Wühlmaus und Maulwurf
Bild 3: Trittschäden
von Thomas Prünster
Beratungsring Berglandwirtschaft BRING
01.03.2020