Hagelschutzsysteme für den Weinbau
Weinbauern sehen sich im Jahresverlauf mit einer Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen konfrontiert, welche die Ernte quantitativ und qualitativ gefährden. In den vergangenen Jahren haben jedoch auch Hagelschläge vermehrt zu bedeutenden Ausfällen geführt. Während im Obstbau die Ausstattung der Anlagen mit einem Hagelschutznetz in einem Großteil des Landes bereits Standard ist, ist dies im Weinbau bislang noch nicht der Fall. Versicherungen können zwar einen finanziellen Ausgleich der entstandenen Schäden bieten, verhindern jedoch weder die Verletzungen an den Reben noch den zusätzlichen Arbeitsaufwand und den Qualitätsverlust der Trauben.
Im Gegensatz zum Obstbau werden die Netze im Weinbau nicht über die Anlage gespannt, sondern die Reben werden seitlich eingenetzt, wobei je nach Anlage eine Breite von 1,0 bis 1,5 m der Laub- und Traubenzone abgedeckt werden. Im Vergleich zu horizontalen Systemen ist die Lebensdauer der vertikalen Hagelschutznetze im Weinbau deutlich höher, da sie wenig Spannung und sehr geringer Belastungen ausgesetzt sind. Ein positiver Nebeneffekt der Netze zum Schutz vor Hagel besteht darüber hinaus darin, dass sie eine effektive Barriere gegen Vögel sowie eine Vielzahl an Insekten darstellen.
Um ein rasches und einfaches Öffnen und Schließen der Netze zu ermöglichen, wird das Netz an der Oberseite mit Plaketten oder Klammern am Draht fixiert. An der Unterseite wird eine Führungsstange montiert, die je nach System entweder aus Eisen, Fiberglas oder PVC besteht. Durch eine Kurbel am Ende der Stangen kann das Netz über die komplette Länge der Reihe mühelos von einer einzigen Person in wenigen Sekunden nach oben bzw. unten gerollt werden.
Nachdem ein starker Hagelschlag im Jahr 2018 zu großen Schäden führte, begann man sich auch beim renommierten Weingut Manincor aus Kaltern mit dem Hagelschutz der Weinanlagen zu beschäftigen. Im Laufe der Jahre wurden die verschiedenen Systeme am Betrieb getestet, wobei die Wahl schlussendlich auf die Variante mit Baueisen als Führungsstange fiel. Mit Blick auf die biodynamische Bewirtschaftung des Betriebes war nämlich auch der Aspekt der Entsorgung bzw. Verwertung der Materialien ein Kriterium bei der Auswahl des Systems. Betriebsleiter Manuel Schatzer erklärt, dass mittlerweile rund 8,5 von 52 Hektar mit einem Hagelschutzsystem ausgestattet sind. Dadurch wird einerseits die Qualität der Beeren und andererseits auch die Produktion selbst gesichert, um den Kunden eine ausreichende Menge an qualitativ hochwertigen Weinen anbieten zu können. In den nächsten Jahren ist deshalb eine schrittweise Ausweitung der abgedeckten Flächen geplant. Allein im Frühjahr 2023 wurden insgesamt 2,5 Hektar mit Hagelnetzen ausgestattet. An den Rändern einiger Anlagen wurden zudem feinmaschigere Netze montiert, um das Eindringen unerwünschter Substanzen aus angrenzenden Flächen zu verhindern. Die dazu benötigten Materialien wurden von der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft geliefertet und vom Montagepartner Georg Mauracher aus Eppan fachgerecht installiert.
Die LHG führt alle gängigen Systeme zum Hagelschutz im Weinbau und konnte in den letzten Jahren bereits viele Betriebe beim Schutz ihrer Ernte unterstützen. Sie haben Fragen zu unserem Angebot oder konkreten Bedarf? Besuchen Sie uns jetzt, unsere Mitarbeiter stehen für Sie bereit!
von Paul.Prantner@ca.bz.it