Hannes Klocker vom Valtnerhof

Die Siliermittel Kofasil® Liquid und Kofasil® Ultra wurden speziell dafür entwickelt, Fehlgärungen zu unterdrücken und Gärschädlinge wie Clostridien und Listerien effektiv zu hemmen. Am Valtnerhof in Innichen wurden die Mittel erfolgreich getestet.
Hannes Klocker ist seit 2014 Berater beim Beratungsring für Berglandwirtschaft und seit 2018 führt er einen eigenen Grünlandbetrieb, welchen er von seinen Eltern übernommen hat. Als Viehbauer kennt er das Clostridien-Problem. Um diesem vorzubeugen, setzt er die eingangs erwähnten Siliermittel ein. Hier der Erfahrungsbericht von Hannes Klocker.

Herr Klocker, warum verwenden Sie Siliermittel? 

Die Clostridien in der Milch sind in unserem Käsebetrieb plötzlich ein Thema geworden, da auf das natürliche Konservierungsmittel Lysozym verzichtet werden muss. Ohne Siliermittel hatten wir große Schwankungen beim Clostridien-Gehalt in der Milch. Beim ersten Schnitt wiesen die Silagen die höchsten Werte auf, während die Folgeschnitte weniger problematisch waren.

Welche Mittel setzten Sie ein?

Im Rahmen meiner Tätigkeit beim Beratungsring habe ich mich intensiv mit möglichen Lösungen für das Clostridien-Problem auseinandergesetzt. Zudem habe ich viele Studien gelesen und ausgewertet. Siliersalze auf Basis von Natriumnitrit zeigten die besten Ergebnisse und deshalb habe ich mich zunächst für Kofasil® Liquid entschieden.

Wie wird das Mittel verwendet und wie hoch ist die Dosierung bzw. die Aufwandsmenge?

Wir verwenden die flüssigen Produkte von Kofasil und haben deshalb ein Dosiergerät für unsere Ballenpresse besorgt. Dabei ist wichtig anzumerken, dass das Dosiergerät im Stande ist, selbst kleinere Mengen zu dosieren. Das ist besonders bei ertragsschwächeren Aufwüchsen im Herbst notwendig. Bei der Dosiermenge halten wir uns an die Angaben des Herstellers. Bei Kofasil® Liquid dosieren wir auf einen Ballen mit 1,25 Meter Durchmesser etwa zwei Liter, bei Kofasil® Ultra etwa 2,5 Liter pro Ballen.

Wie ist es Ihnen bislang mit der Verwendung des Siliermittels ergangen? Wie ist die Futterqualität und wie wirkt sich der Einsatz auf die Clostridienzahlen in der Milch aus?

Im Sommer 2019 verwendeten wir Kofasil® Liquid für unsere Silagen. Mit dem Futter von 2019 lagen die Clostridien-Gehalte der Milch zumeist bei 73 und maximal bei 223. Beim Einsatz von Kofasil® Liquid sollten die Silagen nicht zu trocken sein, da es sonst im Sommer zu Nacherwärmungen und Schimmelbildung nach dem Öffnen kommen kann. Im Frühjahr 2020 wurde aus diesem Grund die Strategie folgendermaßen geändert: für Silagen, die ab Ende August oder im darauffolgenden Sommer geöffnet werden, verwenden wir Kofasil® Ultra. Für die Winterfütterung (bei uns der dritte und vierte Schnitt) verwenden wir Kofasil® Liquid.

Würden Sie den Einsatz von Siliermitteln weiterempfehlen? Wenn ja, warum?

Grundsätzlich würde ich den Einsatz von Siliermitteln jenen Betrieben empfehlen, die Milch an Käsereibetriebe liefern. Durch ein angepasstes Grünlandmanagement in Verbindung mit dem Einsatz von Siliermitteln kann käsereitaugliche Milch mit geringem Clostridien-Gehalt erzeugt werden. Neben dem geringeren Clostridien-Gehalt in der Milch hat sich ein weiterer positiver Effekt gezeigt: Stinkende Silagen gehören der Vergangenheit an!
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn der Preis für die Mittel nicht weiter anstiege.

Wir danken Herrn Klocker für das Gespräch und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg mit seinem Betrieb!

von Reinhard.Leitner@ca.bz.it
01.09.2020