Hypokalzämie kostet Geld

Hypokalzämie ist noch immer eine der meistverbreiteten Stoffwechselkrankheiten in Milchviehzuchten. Man schätzt, dass 5-20% aller Kühe davon betroffen sind: Dies verursacht für die Eigentümer Kosten oder Einnahmenverluste.
Was ist Hypokalzämie? 

Hypokalzämie ist eine Störung des Mineralhaushaltes. Im Zuge der plötzlichen Steigerung der Milchproduktion nach der Geburt des Kalbs werden mit der Milch große Mengen an Mineralstoffen ausgeschüttet. Dies kann zu einem Mangel an Kalzium, Phosphor und/oder Magnesium führen. Ein mäßiger Mangel ist lediglich subklinisch durch niedrigere Leistung oder Verdauungsstörungen bemerkbar. Hypokalzämie wird häufiger an Hochleistungskühen festgestellt, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter des Tieres steigt, da ihre Fähigkeit zur Mineralstoffaufnahme aus dem Darm und die Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen zurückgeht.

Folgen

Neben den anfallenden Behandlungskosten kann Hypokalzämie zudem eine Reihe von Sekundärerkrankungen verursachen, etwa Plazentaretention, Gebärmutterentzündungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Labmagenverlagerungen, Ketose oder sogar den Tod. Dies hat erhebliche Verluste für den Betrieb zur Folge.

Gegenmaßnahmen 

Die Ernährung in der Trockenphase ist von grundlegender Bedeutung. In dieser Phase darf den Tieren nicht zu viel Kalzium zugeführt werden. Ebenso muss der Kaliumwert während der Trockenphase so niedrig wie möglich gehalten werden. Kaliumarme Futtermittel sind etwa Maissilage, Heu, Stroh und der Großteil aller Futtermittel auf Getreidebasis. Eine ausreichende Zufuhr an Spurenelementen für eine angemessene Mineralstoffmischung ist in der Trockenphase ebenfalls besonders wichtig. Die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft Südtirol bietet mit Enmiral Tromin ein eigenes Mineralfuttermittel für Trockensteher an.

Reinhard.Leitner@ca.bz.it
01.01.2020