Melasse in der Fütterung

Melasse ist in der Fütterung von Wiederkäuern ein weit verbreitetes Produkt zur Steigerung der Futteraufnahme und in Folge der Wirtschaftlichkeit des Viehbetriebes.
Als Nebenprodukt der Zuckerherstellung ist Melasse mit einem Anteil von circa 60 Prozent Restzucker sehr schmackhaft und regt den Speichelfluss an. Dadurch nehmen die Tiere mehr Grundfutter auf und durch das im Speichel enthaltene Bicarbonat wird der pH-Wert im Pansen erhöht und so Acidosen vermieden. Eine hohe Grundfutterleistung ist grundsätzlich bei allen Milchviehbetrieben die Grundvoraussetzung für eine wirtschaftliche Milchproduktion, denn fressen die Kühe genug eigenes Grundfutter, muss dieses Energiedefizit nicht mit teureren Kraftfuttern ausgeglichen werden. Vor allem bei Heumilchbetrieben ist der Einsatz von Melasse empfohlen, denn durch die Begrenzung der Kraftfuttermenge ist eine hohe Grundfutteraufnahme für eine ausreichende Versorgung der Kühe sehr wichtig.

Eine Alternative zur Wasserzugabe in den Mischwagen kann das Einmischen von flüssigen Futtermitteln sein. Hierbei können besonders Futtermittel auf Melasse-Basis die einzelnen Partikel gut binden und eine Futtersortierung dadurch erschweren. Bei diesem in der Praxis sehr häufig beobachteten Verhalten frisst die Kuh das Kraftfutter und lässt das Grundfutter in der Futterkrippe liegen. In einer amerikanischen Studie konnte bei einer totalen Mischration (TMR) bei einer Zugabe von 4 Prozent Melasse eine um 5 Prozent höhere Futteraufnahme und eine Steigerung der Milchleistung von circa 8 Prozent festgestellt werden. Dies wurde vor allem durch die verringerte Selektion des Futters begründet, da gerade grobe Partikel weniger sortiert und somit besser gefressen wurden.

Für die Verwendung von Melasse in der Milchviehfütterung ist ein Futtermischwagen aber keinesfalls notwendig. In der Praxis ist das Verteilen der Melasse mit Gießkannen auf das Grundfutter in der Futterkrippe ebenfalls sehr weit verbreitet. Das Ziel dabei ist immer die Steigerung der Futteraufnahme von Grundfutter, welche in jedem Betrieb die Basis für eine erfolgreiche Milchproduktion ist.

Melasse bei der Silierung

Melasse kann durchaus auch als Zusatz bei der Grassilage verwendet werden. Um eine stabile und schmackhafte Grassilage herstellen zu können, braucht es eine ausreichend hohe Menge an Zucker. Ist dieser aufgrund der Meereshöhe oder einem zu späten Schnittzeitpunkt nicht zu erreichen, können die Milchsäurebakterien den pH-Wert nicht weit genug absenken. Die Folge sind Fehlgärungen, Nachgärung und eine geringere Futteraufnahme.

Werden jedoch 4 bis 10 Kilogramm Melasse pro Kubikmeter Siliergut beigemischt, kann trotz der widrigen Voraussetzungen eine hochwertige und schmackhafte Grassilage entstehen. Die Menge ist dabei von der Futterqualität abhängig, denn je besser die Futterqualität ist, desto weniger Melasse muss beigemischt werden. Durch den erhöhten Zuckergehalt im Siliergut können verstärkt Milchsäurebakterien gebildet werden, die den pH-Wert im Futter senken und die Silage dadurch stabilisieren. Der Gehalt von Ammoniak wird dabei ebenfalls reduziert und die Bildung von Buttersäure gehemmt. Ein weiterer Nebeneffekt ist die verbesserte Verdichtung des Futterstapels und dadurch eine geringere Gefahr für Nacherwärmung.

Neue Gebinde im Verkauf

Ab sofort kann Melasse in den LHG-Zweigstellen bezogen werden, und zwar in Fässern zu 200 Litern und Containern zu 1000 Litern. Überdies profitieren Kunden durch verbesserter Konditionen im Einkauf von günstigen Verkaufspreisen. Wenden Sie sich dazu an Ihre Zweigstelle oder Ihren Fütterungsberater. Die leeren Fässer und Container können jederzeit eingetauscht werden.

von Michael.Wahl@ca.bz.it
01.04.2021