Schilfstroh vom Kalterer See
Seit Jahren fordern Verbraucher zunehmend regional erzeugte Lebensmittel bzw. möglichst kurze Transportwege. Seit Beginn der Pandemie und den nachfolgenden Marktverwerfungen und Lieferverzögerungen bei Lebensmitteln hat sich diese Forderung spürbar verstärkt. Die Südtiroler Viehbetriebe stehen dabei vor der Schwierigkeit, dass Kraftfutter und Einstreu nur sehr begrenzt regional zugekauft werden können und sie zugleich ohne Zukauf nicht auskommen. Grund genug für die LHG nach Lösungen zu suchen, die heute „Kalterer Schilfstroh“ heißt.
Im Klartext konnte die LHG bei der Einstreu einen Erfolg erzielen, und zwar indem sie es geschafft hat, einen Produzenten von gehäckseltem Schilfstroh vom Kalterer See als Lieferant zu gewinnen. Damit kann die von weither angelieferter Menge an Stroh zur Einstreu und zugleich die Anzahl an Lkw-Transporten reduziert werden. Durch die Förderung dieser kleinen Kreisläufe bleibt die Wertschöpfung im Lande und die Versorgungssicherheit wird verbessert, da die Ware ja bereits in der Provinz lagernd ist.
Durch das Mähen der Schilfflächen wird ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz am Kalterer See geleistet und das dabei anfallende Schilfstroh kann viele Tonnen an weit antransportiertem Stroh ersetzen. Somit bedeutet die Nutzung von Schilfstroh indirekt auch eine Aufwertung des Images der Südtiroler Landwirtschaft. Davon ausgehend, dass der Verkauf der lokalen Landwirtschaftsprodukte sehr von einem guten Image der hiesigen Agrarwirtschaft abhängt, leisten kleine Projekte wie dieses durchaus einen interessanten Beitrag für das gute Ansehen der Landwirte bei den Konsumenten.
Das gehäckselte Schilfstroh kann wie das bekannte Häckselstroh mit einer Länge von etwa zwei bis vier Zentimetern zur Einstreu von Liegeflächen eingesetzt werden. Es kann bei allen Tierarten ohne Einschränkung verwendet werden, mit dem großen Vorteil, dass beim Einstreuen deutlich weniger Staub als beim herkömmlichen Häckselstroh entsteht. Der pH-Wert ist nahezu identisch und als Wirtschaftsdünger verhält es sich genau gleich wie Stroh. Obgleich das am Markt verfügbare Stroh keinerlei Rückstände an Pflanzenschutzmitteln enthält, weist das Schilfstroh einen Vorteil auf, da es gänzlich unbehandelt und naturbelassen ist. Zusammengefasst ist das Schilfstroh eine mindestens gleichwertige Alternative zum herkömmlichen Stroh.
Das Schilfstroh wächst im Bereich um den Kalterer See herum und wird nach der Brutzeit der Vögel einmal jährlich im Herbst gemäht, und zwar aus Gründen des Naturschutzes. Ohne weitere Verwendung müsste das Schilf entsorgt werden. Hingegen mit der Nutzung als Einstreu kann eine bestehende Ressource ohne einen zusätzlichen Flächenverbrauch sinnvoll verwertet werden.
Bei der Gewinnung lässt man das Schilf nach dem Mähen trocknen, danach wird es gehäckselt und in Ballen gepresst. Das gehäckselte Schilfstroh ist in Rundballen mit 1,60 Metern Durchmesser zu etwa 280 Kilogramm verfügbar. Bei Interesse können die Ballen in jeder Filiale der LHG oder bei unseren Fütterungsberatern bestellt werden. Die Ballen können in den Filialen abgeholt oder direkt den Landwirten zugestellt werden.
von Michael.Wahl@ca.bz.it
01.10.2022
Durch das Mähen der Schilfflächen wird ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz am Kalterer See geleistet und das dabei anfallende Schilfstroh kann viele Tonnen an weit antransportiertem Stroh ersetzen. Somit bedeutet die Nutzung von Schilfstroh indirekt auch eine Aufwertung des Images der Südtiroler Landwirtschaft. Davon ausgehend, dass der Verkauf der lokalen Landwirtschaftsprodukte sehr von einem guten Image der hiesigen Agrarwirtschaft abhängt, leisten kleine Projekte wie dieses durchaus einen interessanten Beitrag für das gute Ansehen der Landwirte bei den Konsumenten.
Das gehäckselte Schilfstroh kann wie das bekannte Häckselstroh mit einer Länge von etwa zwei bis vier Zentimetern zur Einstreu von Liegeflächen eingesetzt werden. Es kann bei allen Tierarten ohne Einschränkung verwendet werden, mit dem großen Vorteil, dass beim Einstreuen deutlich weniger Staub als beim herkömmlichen Häckselstroh entsteht. Der pH-Wert ist nahezu identisch und als Wirtschaftsdünger verhält es sich genau gleich wie Stroh. Obgleich das am Markt verfügbare Stroh keinerlei Rückstände an Pflanzenschutzmitteln enthält, weist das Schilfstroh einen Vorteil auf, da es gänzlich unbehandelt und naturbelassen ist. Zusammengefasst ist das Schilfstroh eine mindestens gleichwertige Alternative zum herkömmlichen Stroh.
Das Schilfstroh wächst im Bereich um den Kalterer See herum und wird nach der Brutzeit der Vögel einmal jährlich im Herbst gemäht, und zwar aus Gründen des Naturschutzes. Ohne weitere Verwendung müsste das Schilf entsorgt werden. Hingegen mit der Nutzung als Einstreu kann eine bestehende Ressource ohne einen zusätzlichen Flächenverbrauch sinnvoll verwertet werden.
Bei der Gewinnung lässt man das Schilf nach dem Mähen trocknen, danach wird es gehäckselt und in Ballen gepresst. Das gehäckselte Schilfstroh ist in Rundballen mit 1,60 Metern Durchmesser zu etwa 280 Kilogramm verfügbar. Bei Interesse können die Ballen in jeder Filiale der LHG oder bei unseren Fütterungsberatern bestellt werden. Die Ballen können in den Filialen abgeholt oder direkt den Landwirten zugestellt werden.
von Michael.Wahl@ca.bz.it
01.10.2022