Wie reagieren… auf steigende Futterpreise und sinkende Milcherlöse?
Wegen der in den letzten Monaten stark steigenden Futterkosten bei stagnierenden oder gar sinkenden Milcherlösen stehen immer mehr Milchviehbetriebe vor finanziellen Herausforderungen. Wie kann also der Landwirt auf diese angespannte Einkommenssituation reagieren? Kann man teures Kraftfutter einsparen oder gar weglassen? Kann man Mineralfutter weglassen? Sollte man anstelle von Milchaustauschern besser die eigene Vollmilch an die Kälber verfüttern?
Kraftfutter
Spätestens durch die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa steigen die Börsennotierungen für Rohstoffe und Energie ins Unermessliche. Von dieser Entwicklung sind auch die Rohstoffe für Kraftfutter wie Mais, Gerste oder Soja betroffen. Viele Betriebe stellen sich daher zurecht die Frage, ob sie teure Kraftfutter reduzieren oder gar weglassen können. Grundsätzlich ist dies ohne weiteres möglich, allerdings sollte man dabei immer die Wirtschaftlichkeit beachten. Zu diesem Thema gibt es in der Wissenschaft zwei Grundsätze, die ein Professor für Tierernährung in den USA aufgestellt hat: 1) Man kann Kraftfutter reduzieren, solange sich die Milchmenge nicht verringert; 2) Sparen muss man sich leisten können.
Für einen Milchviehbetrieb bedeutet dies konkret, dass dieser sich ausrechnen muss, ob sich eine Reduzierung des Kraftfutters wirtschaftlich rentiert. Die Maßeinheit für die Berechnung ist die sog. „IOFC“, welche für das Einkommen abzüglich der Futterkosten steht. Dabei ist das Einkommen von der Milchmenge und den Inhaltsstoffen der Milch abhängig und die Futterkosten von der Zusammensetzung der Ration. Beträgt das Einkommen abzüglich der Futterkosten pro Kuh und Tag vor der Futterumstellung beispielsweise 8 Euro und nachher 7 Euro, dann kostet die Reduktion des Kraftfutters mehr Geld als man sich erspart. Sollte ein Kunde bei dieser Berechnung Hilfe benötigen, so kann er/sie jederzeit die Futtermittelberater der LHG kontaktieren.
In der Praxis besteht weiterhin der Grundsatz: je besser das eigene Grundfutter ist, desto mehr Kraftfutter kann man einsparen. Wenn man Grassilage deutlich früher mäht und dabei biologische Siliermittel einsetzt, die den Restzucker in Propylenglykol umwandeln, hat man automatisch Kraftfutter im Grundfutter und kann folglich mehrere Kilogramm Kraftfutter in der Ration einsparen. Diese Siliermittel für Gras- und Maissilage, welche von der Firma Schaumann stammen, sind ab sofort auf Anfrage in jeder Filiale der LHG erhältlich.
Ebenso kann das Ausbringen von Kalk auf den Futterflächen neben einem höheren Futterertrag auch zu einer höheren Schmackhaftigkeit des Futters führen, was wiederum die Futteraufnahme und folglich die Milchleistung steigert. Diese höhere Leistung aus dem eigenen Grundfutter erhöht das Einkommen mehr als im Vergleich dazu die Futterkosten steigen.
Mineralfutter
Mineralfutter ist zumeist das erste Futtermittel, auf welches bei der Fütterung verzichtet wird, um Kosten einzusparen, da viele Landwirte keine direkten Leistungseinbußen bei den Milchkühen erkennen. Auch wenn die Auswirkungen einer mangelnden Mineralstoff-, Vitamin- und Spurenelementversorgung nicht direkt wahrgenommen werden können, sind sie dennoch vorhanden und werden mit der Zeit teuer für den Landwirt.
Es gilt zu bedenken, dass Kalzium wichtig für die Milchleistung, Phosphor für die Fruchtbarkeitsleistung, Magnesium, Selen und Vitamin E für ein starkes Immunsystem sowie eine hohe Stoffwechselrate sind. Da eine begrenzte Milchleistung die IOFC bzw. den Gewinn aus der Milch senkt sowie eine schlechte Fruchtbarkeit und Eutergesundheit der Kühe extrem hohe Kosten verursachen, ist der Einsatz von Mineralfutter auf jeden Fall wirtschaftlich sinnvoll und bringt zahlreiche Vorteile für Kühe und Landwirt.
Milchaustauscher
Durch die stark angestiegenen Milchpreise im restlichen Europa, vor allem in Deutschland und den Niederlanden, ist es in den vergangenen Monaten mehr oder weniger zu einer Verdopplung der Preise für Milchaustauscher gekommen. Dieser Trend bleibt vorerst ungebrochen. Vergleicht man die Kosten mit denen der eigenen Vollmilch, kommt man bei einem Preis von 90 Euro pro Sack und einer Aufwandmenge von 150 Gramm pro Liter auf einen Literpreis von 54 Cent. Dies entspricht etwa dem durchschnittlichen Auszahlungspreis in Südtirol.
Bei gleichen Tränkekosten kann man mit Vollmilch jedoch nicht die gleichen Tageszunahmen bei den Kälbern wie mit den Milchaustauschern erreichen. Der Grund hierfür liegt in der höheren Nährstoff-, Mineralstoff- und Spurenelementausstattung der Austauscher. Daher sind hochwertige Milchaustauscher trotz der aktuell hohen Preise in der Kälberaufzucht immer noch wirtschaftlich interessanter als die eigene Vollmilch.
Spätestens durch die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa steigen die Börsennotierungen für Rohstoffe und Energie ins Unermessliche. Von dieser Entwicklung sind auch die Rohstoffe für Kraftfutter wie Mais, Gerste oder Soja betroffen. Viele Betriebe stellen sich daher zurecht die Frage, ob sie teure Kraftfutter reduzieren oder gar weglassen können. Grundsätzlich ist dies ohne weiteres möglich, allerdings sollte man dabei immer die Wirtschaftlichkeit beachten. Zu diesem Thema gibt es in der Wissenschaft zwei Grundsätze, die ein Professor für Tierernährung in den USA aufgestellt hat: 1) Man kann Kraftfutter reduzieren, solange sich die Milchmenge nicht verringert; 2) Sparen muss man sich leisten können.
Für einen Milchviehbetrieb bedeutet dies konkret, dass dieser sich ausrechnen muss, ob sich eine Reduzierung des Kraftfutters wirtschaftlich rentiert. Die Maßeinheit für die Berechnung ist die sog. „IOFC“, welche für das Einkommen abzüglich der Futterkosten steht. Dabei ist das Einkommen von der Milchmenge und den Inhaltsstoffen der Milch abhängig und die Futterkosten von der Zusammensetzung der Ration. Beträgt das Einkommen abzüglich der Futterkosten pro Kuh und Tag vor der Futterumstellung beispielsweise 8 Euro und nachher 7 Euro, dann kostet die Reduktion des Kraftfutters mehr Geld als man sich erspart. Sollte ein Kunde bei dieser Berechnung Hilfe benötigen, so kann er/sie jederzeit die Futtermittelberater der LHG kontaktieren.
In der Praxis besteht weiterhin der Grundsatz: je besser das eigene Grundfutter ist, desto mehr Kraftfutter kann man einsparen. Wenn man Grassilage deutlich früher mäht und dabei biologische Siliermittel einsetzt, die den Restzucker in Propylenglykol umwandeln, hat man automatisch Kraftfutter im Grundfutter und kann folglich mehrere Kilogramm Kraftfutter in der Ration einsparen. Diese Siliermittel für Gras- und Maissilage, welche von der Firma Schaumann stammen, sind ab sofort auf Anfrage in jeder Filiale der LHG erhältlich.
Ebenso kann das Ausbringen von Kalk auf den Futterflächen neben einem höheren Futterertrag auch zu einer höheren Schmackhaftigkeit des Futters führen, was wiederum die Futteraufnahme und folglich die Milchleistung steigert. Diese höhere Leistung aus dem eigenen Grundfutter erhöht das Einkommen mehr als im Vergleich dazu die Futterkosten steigen.
Mineralfutter
Mineralfutter ist zumeist das erste Futtermittel, auf welches bei der Fütterung verzichtet wird, um Kosten einzusparen, da viele Landwirte keine direkten Leistungseinbußen bei den Milchkühen erkennen. Auch wenn die Auswirkungen einer mangelnden Mineralstoff-, Vitamin- und Spurenelementversorgung nicht direkt wahrgenommen werden können, sind sie dennoch vorhanden und werden mit der Zeit teuer für den Landwirt.
Es gilt zu bedenken, dass Kalzium wichtig für die Milchleistung, Phosphor für die Fruchtbarkeitsleistung, Magnesium, Selen und Vitamin E für ein starkes Immunsystem sowie eine hohe Stoffwechselrate sind. Da eine begrenzte Milchleistung die IOFC bzw. den Gewinn aus der Milch senkt sowie eine schlechte Fruchtbarkeit und Eutergesundheit der Kühe extrem hohe Kosten verursachen, ist der Einsatz von Mineralfutter auf jeden Fall wirtschaftlich sinnvoll und bringt zahlreiche Vorteile für Kühe und Landwirt.
Milchaustauscher
Durch die stark angestiegenen Milchpreise im restlichen Europa, vor allem in Deutschland und den Niederlanden, ist es in den vergangenen Monaten mehr oder weniger zu einer Verdopplung der Preise für Milchaustauscher gekommen. Dieser Trend bleibt vorerst ungebrochen. Vergleicht man die Kosten mit denen der eigenen Vollmilch, kommt man bei einem Preis von 90 Euro pro Sack und einer Aufwandmenge von 150 Gramm pro Liter auf einen Literpreis von 54 Cent. Dies entspricht etwa dem durchschnittlichen Auszahlungspreis in Südtirol.
Bei gleichen Tränkekosten kann man mit Vollmilch jedoch nicht die gleichen Tageszunahmen bei den Kälbern wie mit den Milchaustauschern erreichen. Der Grund hierfür liegt in der höheren Nährstoff-, Mineralstoff- und Spurenelementausstattung der Austauscher. Daher sind hochwertige Milchaustauscher trotz der aktuell hohen Preise in der Kälberaufzucht immer noch wirtschaftlich interessanter als die eigene Vollmilch.
von Michael.Wahl@ca.bz.it
01.04.2022
01.04.2022